Was ist das neue Google Analytics 4?
Veröffentlicht: 22. Mai 2021
Google Analytics 4 wird die neue Standardversion und mit der Zeit Universal Analytics komplett ablösen. Die Umstellung passiert aber nicht von heute auf morgen, sondern wird noch einige Zeit dauern.
Dennoch lohnt es sich jetzt schon, parallel mit Google Analytics 4 zu starten und alles zu implementieren, damit das System bereits Daten sammeln kann.
Die wichtigsten Änderungen Daten-Modellierung
Um Daten von verschiedenen Geräten zu vereinheitlichen, musste die Funktionsweise von Google Analytics neu überdacht werden. Das liegt daran, dass beispielsweise eine mobile App völlig andere Daten produziert als eine Webseite.
Daher wurden in Google Analytics 4 Seitenaufrufe, Transaktionen, soziale Interaktionen usw. abgeschafft und in einem Konzept, den sogenannten Ereignissen, vereinheitlicht.
Jede Aktion, die auf Ihrer Webseite passiert, lässt sich mittels Ereignis definieren. Und mit jedem Ereignis, das ausgelöst wird, können Sie auch zusätzliche Informationen mitgeben, die das Ereignis näher beschreiben. Diese werden Ereignisparameter genannt.
Neue Reporting Ansichten und weitere nützliche Updates
Anstatt die Standard-Reporting-Ansichten in Universal Analytics hat man jetzt mit Analytics Hub (vorher nur in der kostenpflichten GA360 Version verfügbar) die Möglichkeit, viel differenzierter und flexibler Reportings zu gestalten.
Berichte können entweder selber zusammengestellt werden oder aber man bedient sich aus diversen Vorlagen.
Es ist weniger ein Reporting Interface als mehr ein Tool, wo Sie Analysen nach Ihren Wünschen entsprechend aufbauen und auswerten können.
Mit Analytics 4 haben Sie zudem die Möglichkeit Daten in Big Query zu importieren. Big Query ist eine Warehouse Lösung, die es ermöglicht, Daten mit anderen Quellen zu kombinieren und spezifische Analysen zu erstellen.
Ein weiteres Feature ist der Debug-Modus für Web und App über den Google Tag Manager.
Interaktionen sind auf einer Zeitleiste in Echtzeit zu sehen:
Warum sollten Sie sich für GA4 interessieren?
Die wichtigsten Vorteile und Änderungen in Kürze:
GA4 ermöglicht es Ihnen, App und Webseite zusammen zu tracken. Dies ermöglicht Ihnen, geräteübergreifende Analysen Ihrer Nutzer zu erstellen und auszuwerten und gibt Ihnen einen vertiefteren Einblick in das Nutzerverhalten. Zudem ist es genauer und spart Zeit.
Die Internet-Welt bewegt sich immer mehr in Richtung «No more cookies». Vor allem auch durch die Datenschutzverordnung wird es immer schwieriger, Nutzer zu tracken, die Ihre Seite besuchen. GA4 füllt diese Lücken, in dem auf AI und Machine Learning gesetzt wird.
Genauere Customer Journey. GA4 setzt mehr auf Nutzerinteraktionen anstatt auf Sessions. Sessions sind oftmals viel fehleranfälliger, da sie von Geräten oder Pattformtypen beeinflusst werden. Mittels User Tracking ID ermöglicht es GA4, Nutzer unabhängig von Geräte- oder Plattform-Nutzung zu tracken.
Einfacheres Tracking. Standardmässig kreiert GA eine Vielzahl an Ereignissen, die mit Universal Analytics manuell erstellt werden mussten. So können Sie ohne zusätzlichen Programmieraufwand Events und Conversions tracken.
Fazit
Es lohnt sich, schon jetzt Google Analytics 4 vollständig zu implementieren. Prüfen Sie, ob Sie bereits den gtag installiert haben und folgen Sie dem Setup Guide in Google Analytics. Falls Sie noch nicht mit dem Google Tag Manager arbeiten, lohnt es sich, gleichzeitig darauf umzustellen. Mit dem Google Tag Manager verwalten Sie alle Tracking Codes zentral. Ereignisse können Sie auch direkt über den Tag Manager definieren oder Sie erstellen die Events in Google Analytics und definieren sie dann als Conversions.
So haben Sie auf jeden Fall bis zur kompletten Umstellung auf Google Analytics 4 bereits genügend History-Daten gesammelt und fangen nicht mit einem weissen Blatt Papier an.